Der Rest der Woche war geprägt von Besuchen bei Kathis sehr unterhaltsamen spanischen Mitbewohnern und einigen Konzerten (unter anderem der Gruppe Dover) im Rahmen der Fiestas auf dem Plaza Mayor:
Außerdem hat sich meine Vermutung bezüglich spanischer Manieren bestätigt. Dass der Spanier an sich selten
dankebeziehungsweise
gracias
sagt, wurde im Unterricht thematisiert: Es gilt hier als sehr schmierig, häufig dankezu sagen, und dass Bedanken für Alltäglichkeiten wird - wenn überhaupt - mit einem Lächeln geregelt.
Da hat man zu Hause jahrelang daran geareitet, sich sein bayrisches Grantlertum abzugewöhnen, und jedesmal
dankezu sagen, wenn die Bedienung eine Bestellung entgegennimmt, ein neues Glas bringt, einen neuen Teller bringt, ein Glas mitnimmt, einen Teller mitnimmt, den Tisch abwischt, die Kerze anzündet, die Rechnung bringt, etc. und jetzt schaut einen der Kellner jedes mal schief an, wenn man sich bedankt. Die Welt ist ungerecht.
Da ich mir außerdem schon angewöhnt habe, wie die Einheimischen bei den Fiestas meinen leeren Plastikbecher einfach fallen zu lassen und in der Tapas-Bar die Serviette auf den Boden vor der Bar zu werfen (je mehr Servietten am Boden, desto besser übrigens die Bar), könnt ihr euch bei meiner Heimkehr schon mal auf meine schlechten Manieren freuen.
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