Mittwoch, 12. August 2009

Abschluss

Nahezu ein Jahr ist es nun schon her, seit ich mich mit meinem Vater und meinen Geschwistern an Bord auf den Weg zum Münchner Flughafen gemacht hatte. Gestern war ich erneut dort. Statt meines Bruders war dieses Mal meine Mutter dabei. Statt nach Madrid ging es nach Palma; statt ins Auslandssemester in den Sommerurlaub. Und statt selbst in den Flieger zu steigen, während die Familie das Auto nach Hause brachte, war es dieses Mal ich, der das Auto nach Hause brachte, während die Familie in den Flieger stieg.

Sechs Monate sind inzwischen vergangen, seit ich zum letzten Mal aus dem Flugzeug stieg. Eingelebt und doch noch nicht eingerichtet, verbringe ich meine Zeit seither zwischen Heimat und Augsburger Wohnung. Die Scheine Modelos lineales generalizados und Métodos de suavizado en estadística wurden mir schon vor einiger Zeit mit jeweils zehn Leistungspunkten und einer Note von 4,0 bzw. 2,0 anerkannt.

Der inneren Frieden, von dem ich mir in naiver Weise ein wenig erhofft hatte, ihn in Spanien zu finden, ist mir bis heute nicht über den Weg gelaufen und doch fühle ich mich ihm heute ein bisschen näher als zuvor. Außerdem bin ich an diesem einen Nachmittag, als ich ohne Busfahrkarte, ohne Bargeld, ohne Kreditkarten und ohne Personalausweis in Marid stand, in positiver Weise um mindestens zwei Jahre gealtert, sodass mein gefühltes Alter heute meinem tatsächlichen Alter entspricht. Des Weiteren konnte ich noch die Erkenntnis mit nach Hause nehmen, dass mehr Freizeit nicht notwendigerweise glücklicher macht, weniger jedoch ebenfalls nicht.

Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die – sei es in Spanien, von zu Hause aus oder sonstwo gewesen – dazu beigetragen haben, dass mir die sechs Monate in Valladolid stets als eine positive Zeit in Erinnerung bleiben werden.