Vorgestern bin ich in Madrid gelandet, um dann erstmal auf dem Weg vom Flughafen zum Busbahnhof meinen Geldbeutel mit fast allen wichtigen Dokumenten zu verlieren. Hab dann mit tatkräftiger Unterstützung von Johannes und Johannes sämtliche Karten sperren lassen und online eine Busfahrkarte bestellt.
Als ich dann mit zwei Stunden Verspätung im Bus saß, galt es, meine Pension und Lidia, eine Freundin von María, meiner Tutorin, über meine verspätete Ankunft zu informieren und mit Johannes einen kleinen Bargeldtransfer via Western Union zu organisieren.
In Valladolid angekommen wurde ich von Lidia und ihrer Freundin Angela abgeholt und konnte nach wortgewaltiger Unterstützung durch Angela sogar ohne Personalausweis mein Pensionszimmer beziehen.
Nachdem die zweite Halbzeit schon angebrochen und meine Laune sowieso unpassend war, verzichtete ich auf meinen ursprünglichen Plan, das Spiel Atlético Madrid gegen Schalke 04 in einer Bar zu verfolgen. War vermutlich auch besser so.
Stattdessen habe ich dann den Abend damit verbracht, meine Eltern durch den Bericht über meine Situation in helle Aufregung zu versetzen - Tschuldigung, Mutti - und möglichst viele Daten von meinen beiden Mobiltelefonen und meinem Laptop zusammmenzuziehen, wobei es mir glücklicherweise gelang, meine Personalausweisnummer herauszufinden, die das zentrale Fetischobjekt sämtlicher spanischer Einrichtungen und Unternehmen zu sein scheint.
Gestern habe ich dann, den von Johannes am Vortag beauftragten Bargeldtransfer nach einiger Diskussion und Identifikation durch meinen Führerschein - der scheint Spanier deutlich weniger anzumachen als so ein Personalausweis mit Nummer - sowie mehreren Telefonaten mit Western Union in einer Bank entgegengenommen.
Anschließend galt es dringenst eine Flasche Wasser zu kaufen. Ich habe dann sogar eine Flasche geschenkt bekommen, da mir die Ladenbesitzerin nicht auf einen Fünfziger rausgeben konnte.
Danach habe ich ein wenig die Stadt (sehr hübsch ürigens, siehe oben) erkundet, gefrühstückt und mich mit Lidia und Igor, der gemeinsam mit den drei bisher genannten Mädels Chemie studiert, an der naturwissenschaftlichen Fakultät (bockhässlich übrigens, siehe unten) getroffen und zuerst das Auslandsamt der Uni zwecks Meldung meiner Ankunft, und dann die Ausländerpolizei, um den Verlust und möglichen Diebstahl meines Geldbeutels zu melden, aufgesucht. Lidia hat mir dann noch ihre Zugangsdaten für das Uni-WLAN gegeben, nachdem ich die meinigen erst bei meiner Immatrikulation im November erhalten werde.
Heute habe ich ebenfalls über Western Union Geld von meinen Eltern erhalten, womit mein Überleben für die nächsten Tage gesichert wäre.
Als nächstes werde ich mich zum akademischen Auslandsamt begeben, die mir bei der Wohnungssuche behilflich sein werden. Für heute Abend haben mir Igor und Lidia angeboten, mir die "Stadt beizubringen". Und nächste Woche werde ich einen Tagesausflug nach Madrid unternehmen, um unter anderem einen Reisepass bei der deutschen Botschaft zu beantragen.
Freitag, 29. August 2008
Aller Anfang ist schwer
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