In derselben Woche verließ mich auch mein Bielefelder Mitbewohner Steffen, der noch eine oder zwei Wochen in seinem Auto durch Nordspanien und Frankreich reisen wollte und mir unter anderem einen Haufen schmutziges Geschirr hinterließ.
Die Klausur selbst hätte dann schöner gestaltet nicht sein können. Neben handschriftlichen, spanischen Fragen zur Theorie befand sich noch die Kopie einer Praxisaufgabe aus einem englischsprachigen Buch. Für jemanden wie mich, der deutsche Klausuren gewohnt ist, war es doch ein seltsames Gefühl, eine Prüfung vor einem Rechner – höchstwahrscheinlich mit Internetzugang – sitzend zu verbringen. Insgesamt verlief die Klausur ganz gut. Ergebnis waren 5,0 von 10 spanischen Punkten, was mich zwar zunächst ein wenig enttäuscht hat, aber nachdem von den sieben oder acht Teilnehmern nur drei bestanden haben, sollte ich mich wohl damit zufrieden geben.
Nach einem weiteren Wochenende der Entspannung kam dann Edmund, mein neuer Mitbewohner an. Edmund ist Engländer und studiert in Edinburgh Französisch, Spanisch und Studien der EU, weswegen er nun nach einem Semester in Grenoble ein Semester in Valladolid verbringen wird. Er hat sich schnell bei uns eingelebt und ich hätte auch gerne ein weiteres Semester mit ihm und Dita zusammen gewohnt, aber naja.
Den Rest der Woche verbrachte ich dann damit, mich auf Métodos de suavizado en estadística vorzubereiten, wo sogar
notable
7,2 Punkte heraussprangen.Den Plan, die durch mangelnden Einsatz während des Semesters entstandenen Álgebra-Lücken an einem Wochenende aufzuholen, habe ich relativ schnell aufgegeben und so entschied ich mich am darauffolgenden Montag, meine Álgebra-Klausur leer abzugeben.
Am selben Abend kam dann Christoph – die Tatsache, dass wir beide den selben Vornamen tragen, wird Jan jetzt sicher sehr verwirren – zu Besuch. Neben der obligatorischen Tour durch die Tapas-Bars, haben wir das Museo Nacional de Escultura in Valladolid und den Prado in Madrid besucht. Christoph wusste als Kunstgeschichtler natürlich viel zu erzählen und ich muss sagen, unter fachkundiger Anleitung macht mir ein Museumsbesuch gleich deutlich mehr Spaß.
Am darauffolgenden Wochenende hieß es dann Abschied nehmen von Stadt und Leuten. Gleichzeitig war noch Thomas, der im kommenden Semester die Augsburger Mathe-Studenten in Valladolid vertreten wird und mittlerweile anscheinend eine ganz schöne Wohnung gefunden hat, in unserer Wohnung zu Gast. Sonntag Abend trafen wir, einige dableibende und einige weggehende Erasmus-Studenten, uns in einer
traditionell spanischenCrêperie, um Abschied feiern. Ich möchte mich bei allen über die netten Abschiedsgeschenke bedanken. Eines davon ist hier abgebildet:
An sich war's das jetzt mit diesem Blog, aber vielleicht ringe ich mich in einigen Wochen noch durch, mit dem gebührenden zeitlichen Abstand ein Fazit zu ziehen.