Sonntag, 9. November 2008

Kinowoche und Familienbesuch

Die letzte Oktoberwoche hier war geprägt von der Semana Internacional de Cine de Valladolid, der internationalen Kinowoche.


Selbst habe ich unter anderem einen Abend besucht, an dem sieben 3D-Kurzfilme aus spanischer Produktion gezeigt wurden. Dabei blieben mir besonders die Abenteuer von Tadeo Jones sowie die dunkle Geschichte einer die Freundschaft der Vögel suchenden Vogelscheuche, La Leyenda del Espantapájaros, in Erinnerung, die beide auch auf YouTube zu finden sind. Vor allem ersterer sollte auch ohne Spanisch-Kenntnisse sehr gut verständlich sein.


Bei meinem zweiten Kinobesuch wurde ich dann doch ein wenig von der Drastik des zeitgenössischen spanischen Kinos überrascht. 3 Días soll laut seminci.es die Geschichte eines frustrierten, jungen Mannes erzählen, der die letzten drei Tage der Erde trinkend und Musik hörend verbringen will, bis er gezwungen wird, seine Nichten und Neffen vor einem mysteriösen Unbekannten zu beschützen. Dass es sich bei diesem Unbekannten um einen Massen- und Kindermörder handelt verschweigt die Beschreibung. Der Weltuntergang und ein Kindermörder in einem Film – da bleibt die Frage, wie der Regisseur das in späteren Filmen noch übertreffen will.


Am Freitag Abend galt es dann, meinen Bruder am Flughafen abzuholen. Samstag, der letzte Tag der Kinowoche, wollten wir ursprünglich Die Welle schauen, aber da dieser ausverkauft war, ging es stattdessen in Caótica Ana, dessen Titel vermutlich keinerlei Übersetzung bedarf. Mit Ana is the princess and the monster of this feminist fable against the tyranny of the white man beschreibt IMBD die Handlung zur Genüge.


Nach einem Wochenende mit Besuchen in verschiedenen Bars, Tapas-Bars und dem Kolumbus-Museum der Stadt entschlossen sich Daniel und ich am Dienstag nach Salamanca zu fahren. Neben den mir bereits von unserem letzten Besuch bekannten Orten haben wir auch die Kathedrale von innen besichtigt und so unangenehm ich es auch sonst finde, Touri-mäßig durch Kirchen zu stapfen, war es doch ein in jeder Hinsicht lohnenswerter und beeindruckender Anblick. Des Weiteren blieben mir das Restaurante Corillo und das Café Erasmus – beide in der selben Straße gelegen – in Erinnerung. In ersterem gab es das bisher leckerste Gericht meines Spanien-Aufenthalts, ein Filet vom iberischen Schwein mit Manchego-Käse-Creme, das als zweiter Gang eines 12 € teuren Tagesmenüs auch noch überaus preisgünstig war. Zweiteres wurde uns von anderen Erasmus-Studenten aus Valladolid auf Grund der interessanten Einrichtung und der dort angebotenen heißen Schokolade mit beinaher Pudding-Konsistenz empfohlen.


Den Mittwoch Abend verbrachten wir dann beim Champions-League-Spiel Real Madrid – Juventus Turin – wie immer organisiert von der Bar Don Enrique und der Peña Madrista de Valladolid. Nach Übernachtung im sehr empfehlenswerten Hostal Cruz-Sol blieben uns noch sechs Stunden in Madrid bis zum Rückflug Daniels, die wir mit Frühstück, einem Spaziergang über die Puerta del Sol, das Museo del Prado sowie den Parque del Buen Retiro, Mittagessen und einigen Besuchen in diversen Souvenir-Geschäften verbrachten.

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